Kurz-Tipp zum Nähen: Markierungen für Taschen, Abnäher, ... vom Schnittmuster übertragen, Schritt-für-Schritt

Kurz-Tipp zum Nähen: Markierungen vom Schnittmuster übertragen

Heute erkläre ich dir kurz und knapp, wie du wichtige Markierungen des Schnittmusterbogens unkompliziert und präzise auf deinen Stoff übertragen kannst. In meinem Beispiel geht es um den wahrscheinlich häufigsten Anwendungsfall, um Markierungen für Taschen. Natürlich kannst du das gleiche Prinzip auch auf das Übertragen von Abnähern anwenden.

Stell dir vor, du möchtest dir eine Jacke mit Pattentaschen oder aufgesetzten Taschen nähen. Du schneidest dir das Vorderteil in doppelter Stofflage zu. Dabei liegt die linke Stoffseite vor dir, die rechte Seite zeigt nach unten bzw. liegt innen. Wie bekommst du nun die Markierung für die Taschen auf die rechte Stoffseite, ohne den Schnittmusterbogen zu lösen und ihn auf der rechten Stoffseite wieder auflegen zu müssen? Die Schwierigkeit besteht hier darin, dass du den Stoff doppellagig vor dir ausgebreitet hast und wir die Markierung gern gleichzeitig auf beide Vorderteile übertragen wollen, einfach um sicherzustellen, dass beide Taschen nachher exakt auf einer Höhe sind und den gleichen Abstand zu den Außenkanten des Schnittteils haben.

Was du dafür brauchst…

dein Schnittteil mit der entsprechenden Markierung, 2 Stecknadeln (bestenfalls verwendest du hierfür Stecknadeln mit kleinem Kopf/Metallkopf), normale Nähnadeln und ein wenig Heftgarn. Du kannst auch einen normalen Nähfaden benutzen. Dieser ist allerdings etwas glatter als Heftgarn und rutscht dadurch möglicherweise leichter wieder aus dem Stoff heraus.

Los geht’s!

  • Du legst das Schnittteil auf den Stoff und markierst Anfang und Ende der zu übertragenden Linie mit einer Stecknadel. Dabei wird die Stecknadel durch das Papier und beide Stofflagen geschoben (Foto 1).
  • Danach  löst das Schnittteil vorsichtig, indem du darauf achtest, dass die Stecknadeln im Stoff verbleiben (ggf. auf der Unterseite festhalten). Wenn du Stecknadeln mit einem kleinen Metallkopf verwendest, geht das etwas leichter (Foto 2).
  • Als Nächstes fädeln wir den Heftfaden durch die Nähnadel und stechen an einer der beiden Stecknadelmarkierungen in den Stoff ein (Foto 3). Der Faden wird auf der Unterseite entlang geführt und an der zweiten Stecknadelmarkierung wieder nach oben durch den Stoff gestochen (Foto 4)
  • Nun das Schnittteil wenden (Foto 5) und auf der Rückseite den Faden zu einer kleinen Schlaufe herausziehen (Foto 6).
  • Jetzt wird der Faden mit der Schere durchtrennt (Foto 7-8)
  • Danach klappen wir das Schnittteil vorsichtig auf (Foto 9) und durchtrennen erst den einen und danach den anderen Verbindungsfaden(Foto 10).
  • Nun befinden sich an den ehemaligen Stecknadelmarkierungen Reste des Heftgarns (Foto 11) und du kannst jeweils beide Punkte (z. B. mit Schneiderkreide) miteinander verbinden (Foto 12).
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